Cannabis und mentale Gesundheit: Kiffen schlecht für Psyche?

Seit dem 1. April 2024 darf in Deutschland Marihuana für den Eigenbedarf besessen und drei Pflanzen Cannabis angebaut werden. Es ist also der Zeit, den Konsum aus Sicht mentaler Gesundheit zu betrachten. Denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass die neue Gesetzeslage auch zu neuem Interesse am grünen Rausch führt oder diesen als gut und gesund qualifiziert. Ein Blick auf den aktuellen Stand der Forschung.

Gutes High, gutes Image, gute Wirkung?

Der gute Rausch der friedlichen Kreativen?

Keine Frage: Die Populärmeinung von Pot und Piece aus Perspektive der Psyche ist primär positiv. Die gesunde Alternative zu Alkohol, verschmäht und verfolgt von Autoritäten wie Lehrer*innen, Eltern und Behörden. Rausch der Freien, Kreativen und Rebell*innen. Die 60 Cannabinoide wie THC und CBD machen in ihrer fast himmlischen Einheit entspannt, friedfertig und müde. Kiffen gegen Stress, Angst und Sorgen. Joints waren schon immer Symbol des Widerstands gegen den Status quo und Leistungsdruck und jede Kritik daran wirkt wie spießiger Zeigefinger und anbiedernde Jugendsprache der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (»Quit the shit!«). 

Vorweg: Dass die folgenden Zeilen ein anderes, etwas kritischeres Bild vom Cannabiskonsum zeichnen, bedeute nicht, dass wir auch die Legalisierung kritisieren. Im Gegenteil: Nur dieser Schritt entkriminalisiert einen Großteil der Bevölkerung. Mehr als ein Drittel aller Deutschen haben schon mal THC konsumiert, 10 % tun dies regelmäßig. Tendenz steigend. Die Legalisierung schwächt den Schwarzmarkt mit seinen gefährlichen Strukturen, ermöglicht den straffreien medizinischen Einsatz und ermöglicht einen aufgeklärten, wissenschaftlichen Umgang mit Cannabis und dessen potenziell schädlicher Wirkung.

Egal, ob gesund oder nicht: Cannabis scheppert

Doch es kann es noch so viele doppelverblindete randomisierte kontrollierte Studien geben, die die negativen Effekte von Cannabis herausarbeiten: Der Rausch scheppert schön rein. Diesen Rausch zu wollen, ist nicht verwerflich. Rausch ist menschlich. Seit dem Beginn der Zivilisation wird inhaliert, fermentiert und schnabuliert, um dem tristen Leben das kurzfristige Partyhütchen der Vernebelung aufzusetzen1.

Junge Menschen rauchen Mariuhana (1973)

Und das ist schon jetzt das Fazit des Artikels: Wenn du den Rausch magst und Cannabis ganz einfach als Droge, die high macht, verstehst, dann go for it. Aber tue es mündig, aufgeklärt und frei von der Beeinflussung eines fragwürdigen Images des grünen Geschenks von Mutter Natur an die Menschen. Tu es für das schöne Gefühl im Kopf und nicht für seine vermeintlich gesundheitliche Wirkung auf diesen.

Im Nebel verblassen die Sorgen 

Denn die dezenten Hinweise auf eine positive Wirkung lassen sich oft mit ebendiesem Rausch erklären. Cannabis kann das Gefühl erzeugen, weniger Probleme und Ängste zu haben, weil der Rausch sie einfach überlagert. Wenn es schwerfällt, klare Gedanken zu fassen, ist es auch schwer, negative Gedanken zu halten. Im Nebel des Highs verblassen die Sorgen für einen Moment. Je gestresster du bist, umso mehr wirst du denken, dass Cannabis entspannt. 

Und ist das nicht auch so? Ist nicht jemand, der sich entspannt fühlt, auch entspannt? Theoretisch ja. Aber das ist wie mit Badesachen und einem Eis ins Solarium zu gehen und zu denken, man ist in Italien. Vielleicht ist es ein vergleichbares Gefühl, aber es ist nicht das Gleiche. 

Die hinkenden Vergleiche kann ich mir aber sparen. Denn der aktuelle Stand der Forschung spricht eine deutlichere Sprache.

Die Effekte von Cannabis auf Stress

Viele Menschen geben also an, dass sie Kiffen entspanne. Dabei erhöht THC das Stresshormon Cortisol. Bei Gelegenheitskonsument*innen steigt dadurch der Blutdruck, Angst und Panik werden wahrscheinlicher. Bei Langzeitkonsument*innen führt dieser Erhöhung der Stresshormone zur Abstumpfung der eigenen, natürlichen Stressreaktion. Die Veränderung der Cortisolfunktion erschwert das morgendliche Wachwerden erheblich2.
Die konstant erhöhten Stresshormonlevel sorgen also für die Einschränkung normaler Stressreaktionen, was dem Antrieb schadet. Man wird dadurch vielleicht langsamer, eine richtige Entschleunigung ist das aber sicher nicht. 

Cannabispflanzen, die nach Alien-Invasion aussehen: Zeichen von Potenz

Hierbei ist wichtig, dass Cannabis mit hohem CBD-Gehalt und niedrigem THC-Gehalt weniger dieser Nebenwirkungen zeigt, ohne einem Gefühl der Entspannung besonders abträglich zu sein3. Und: Kleine Mengen THC können manchen Studien zufolge doch ein wenig zur Entspannung beitragen. Aber auch diese Studien sagen, dass größere Mengen ganz sicher mehr Stress verursachen4.

Kiffst du zur Entspannung, solltest du hochgezüchtet Sorten mit viel THC vermeiden, nur gelegentlich konsumieren und verstehen, dass dir andere Entspannungstechniken (Sport, kreative Betätigung, Meditation, sozialer Austausch, Zeit in der Natur, erfüllende Hobbys etc.), sowie ein ganzheitlicher Ansatz, dein Leben in achtsamere Bahnen zu lenken, dienlicher sein werden. 

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Die Effekte von Cannabis auf Depressionen

Auch hier geben Betroffene an, dass sie denken, dass die Symptome ihrer Depression durch Cannabis besser werden. Aber es gibt Hinweise, dass Cannabis Depressionen verschlimmern kann5. Immerhin gibt es keine Anzeichen, dass der Konsum Depressionen direkt verursacht6. Der verminderte Antrieb könnte diese aber indirekt begünstigen7.

Da THC negativ in die Entwicklung des Gehirns eingreift, sind besonders Heranwachsende gefährdet8. So erklärt man sich, dass besonders junge Menschen eher an Depressionen leiden, wenn sie kiffen. Umgekehrt führen Depressionen eher dazu, zum Joint zu greifen. Cannabis und Depressionen bedingen sich so in einer unguten Wechselwirkung9.

Leidest du an einer Depression, solltest du kritisch reflektieren, ob es dir das Risiko wert ist, Cannabis zu konsumieren. Gefühlt wirst du deine Symptome wahrscheinlich lindern können, langfristig wird die Heilung eventuell erschwert. Umgekehrt kann Abstinenz womöglich die Stimmung verbessern10.

Die Effekte von Cannabis auf Ängste und Angststörungen

Viele Menschen kiffen überhaupt nicht, weil sie eine starke Angstreaktion auf THC zeigen. Das Gefühl, beobachtet zu werden, wird immer wieder beschrieben (Weed-Paranoia). Geht es dir auch so, wirst du sicher ohnehin selten oder gar nicht konsumieren. THC kann die Amygdala, also den Teil des Gehirns, der Ängste verarbeitet, überlasten11.

Manche Studien kamen aber zu dem Ergebnis, dass Cannabis mit geringen Mengen THC das Potenzial hat, Ängste zu reduzieren12. Dies ist von Person zu Person unterschiedlich und auch von der Dosis abhängig. Bei Cannabis mit hohem THC-Anteil gibt es Vermutungen, dass es Angstzustände verschlimmern und vielleicht sogar Angsterkrankungen verursachen kann13. Bei letzterem gehen die Meinungen aber auseinander14.

Für manche liebgewonnene Entspannungsroutine

Die Effekte von Cannabis auf Psychosen

Lange galt Cannabis als Psychose-induzierend. Zumindest gab es Zusammenhänge, die nahelegten, dass Menschen, die THC konsumieren, 41 % wahrscheinlicher an einer Psychose erkranken als die, die abstinent leben15. Spätere Untersuchungen konnten das so nicht bestätigen. Der aktuelle Stand der Forschung findet zumindest Zusammenhänge beim Konsum potenter Sorten16. Diese haben nämlich nicht nur einen höheren THC-, sondern auch einen niedrigeren CBD-Gehalt. CBD wirkt sehr wahrscheinlich antipsychotisch17.

Die Effekte von Cannabis auf Schlaf

Schneller einschlafen, besser durchschlafen, länger schlafen: All das kann Cannabis einigen Studien zufolge bewirken18. Damit wäre es wohl ein fantastisches Mittel für besseren Schlaf, wenn es nicht einen wichtigen Parameter negativ beeinflussen würde. THC stört bei langfristigem Konsum wahrscheinlich die REM-Schlafphasen, welche der Verarbeitung von Erlebtem dienen19. In diesen Phasen wird intensiv geträumt. Manche Interpretationen legen dies positiv aus, da gleichzeitig die ebenfalls wichtige Tiefschlafphase verlängert wird20. Eine Studie führt das erhöhte Risiko für Psychosen aber auf diese Verschiebung der Schlafphasen zurück21.

Sich Cannabis als Schlafmittel abzugewöhnen, ist schwer. Denn es werden immer höhere Dosen benötigt, um die gleiche schlaffördernde Wirkung zu erreichen. Das macht das Einschlafen plötzlich ganz ohne THC zu einer Herausforderung. Klappt es doch, führt der sogenannte REM-Rebound zu unerholsamen Schlaf. Es bestand schließlich ein Mangel an REM-Phasen, welche der Körper nun nachfordert. Mehr REM-Phasen, mehr Träume, weniger Erholung. Der Verzicht vom Gute-Nacht-Joint bringt Betroffenen erst mal nur Nachteile und scheint nicht zu funktionieren. Frustration, geschwächtes Selbstwertgefühl und verstärkte psychische Abhängigkeit können die Folge sein.

Hübsch und hübsch umstritten: Cannabis sativa

Fazit: Durchwachsen

Kein nachhaltiges Mittel zur Stressbekämpfung, eine mögliche Verschlimmerung von Depressionen und Angsterkrankungen, wahrscheinlichere Psychosen und veränderte Schlafphasen: Ein positives Fazit lässt sich mit diesen Ergebnissen nicht ziehen. Insbesondere langfristiger, intensiver Konsum potenter Sorten bringt scheinbar ausschließlich Nachteile mit sich, wenn es um die mentale Gesundheit geht.

Wie gesagt: Betrachte Marihuana und Haschisch deswegen lieber als Rauschmittel, welche im Vergleich zu Alkohol und Amphetaminen weniger gesundheitsschädlich sind. Aber eben nicht gesund. Ob das ein Hindernis ist, darf jetzt jeder Mensch in Deutschland für sich selbst entscheiden. Gut so.

Hinweise für verantwortungsvollen Konsum

Denkst du, dass THC eine Rolle in deinem Leben spielen darf, beachte zusammenfassend folgende Informationen:

  • Aus psychologischer Perspektive spricht wenig gegen den gelegentlichen Cannabiskonsum bei gesunden Menschen. Vorausgesetzt, sie sind sich der potenziellen negativen Effekte bewusst.
  • Menschen mit mentalen Erkrankungen sollten regelmäßigen Konsum kritisch reflektieren. Da Betroffenen von Burnout und Depression oft erst rückwirkend bewusst wird, dass sie erkrankt sind, ist eine völlige Abstinenz natürlich die sicherste Wahl.
  • Generell sind Sorten mit niedrigem THC- und hohem CBD-Gehalt vorzuziehen, da sie ähnliche entspannende Effekte bieten, aber mit weniger Nebenwirkungen in Verbindung gebracht werden.
  • Es gibt ohne Laboranalyse keine verlässlichen Informationen, welche Sorte wie viel THC enthält. Die strikte Aufteilung in Indica oder Sativa hat eher wenig Aussagekraft. Es gibt nicht mal einen wissenschaftlichen Konsens über diese Klassifizierung22. Meide am besten hochgezüchtete, potente Sorten. 
  • Potente Sorten lassen sich am ehesten durch starken Geruch, starkes Aroma und besonders harzige und klebrige Blüten mit milchigen Kristallen erkennen. Dies sind einerseits Anzeichen guter Qualität, andererseits auch Hinweis auf ein starkes High. Das THC-CBD-Verhältnis kann ungünstig sein.
  • Verwende generell nur Kleinstmengen und warte nach jedem Zug an Joint, Bong oder Verdampfer ein wenig, bis sich der Effekt einstellt. Über die Lunge aufgenommenes THC kann 10 Minuten benötigen, um zum High zu führen. Für viele Menschen reicht schon ein Zug für einen Effekt.
  • Vermeide Edibles, also Essbares wie Kekse, Schokolade, Butter und Gummibärchen mit THC, lieber. Gebackenes und gekochtes Cannabis wirkt über den Magen-Darm-Trakt. Die Wirkung setzt nach ca. 30 Minuten bis zwei Stunden ein. Eine sinnvolle Dosierung ist schwer möglich, eine Überdosierung keine Seltenheit (»Ich merke ja gar nichts, deswegen esse ich noch etwas mehr.«)
  • Sei achtsam bei der Verwendung extrem wirkungsstarker Konzentrate wie Öle, Wax und Shatter. Diese Produkte sind auf dem Vormarsch. Ihre Reinheit erleichtert eine Dosierung einerseits, andererseits kann die kleinste Ungenauigkeit eine unangenehm starken Rausch verursachen.
  • Eine tödliche Überdosierung ist auch bei hohen Mengen nichts, wovor man sich ernsthaft fürchten müsste. Es werden überhaupt nur wenige Todesfälle mit Cannabiskonsum in Verbindung gebracht. So gab es in England in den vergangenen 20 Jahren nur einen einzigen Fall, den man auf THC zurückführt. Dort war die Dosierung im Blut zehnmal höher als bei einem üblichen Rausch und trotzdem kann sich niemand erklären, wie das den Tod herbeigeführt haben soll. Diesbezüglich ist Cannabis sehr sicher.
  • Für Heranwachsende sollte Cannabis komplett tabu sein, da es erhebliche Entwicklungsstörungen verursachen kann.
  • Es gibt ganz andere medizinischen Einsatzzwecke, die hier nicht behandelt wurden. So ist die Wirkung gegen Schmerzen halbwegs gründlich erforscht und bei Perioden-, chronischen und besonders Nervenschmerzen verbreitet. Auch bei Spastiken, Multipler Sklerose und in der Palliativmedizin wird Cannabis eingesetzt23. Schmerzlinderung hat selbstverständlich einen ganz erheblichen positiven Effekt auf die Psyche, der je nach Fall überwiegen kann.
  • Es gibt auch negative physische Effekte. So sind Langzeitkonsument*innen 60 % mehr von Herzinfarkten und Schlaganfällen betroffen. Der tägliche Konsum von THC macht eine Erkrankung der Herzkranzgefäße um 33 % wahrscheinlicher. Auch Edibles schädigen das Herz24.
  • 10 % aller Konsument*innen entwickeln eine Abhängigkeit, die die Lebensqualität massiv beeinträchtigen kann. Eine Abhängigkeit betrifft sogar 17 % aller Menschen, die schon in der Jugend beginnen. Bei täglichem Konsum steigt die Wahrscheinlichkeit auf 50 %25.
  • Es gibt Hinweise, dass CBD für einige der positiven Eigenschaften von Marihuana verantwortlich ist. Einige Studien geben Hinweise, dass eine Linderung bei Angststörungen und Schlafproblemen möglich ist26. CBD ist wegen übertriebener Werbeaussagen der Anbieter und Influencer*innen zuletzt aber in die Kritik geraten.
  • Eine Studie zeigt, dass CBD ein unerwünscht starkes High reduzieren kann. Es kann daher sinnvoll sein, CBD-Öl zur Hand zu haben, falls der Rausch zu intensiv wird. CBD scheint einige Wirkungen von THC zu mildern27.
  • Cannabis ist sehr komplex. Es berauscht nicht stumpf wie Alkohol, sondern wirkt je nach Person, Stimmung, Tagesform und Wirkstoffprofil ganz anders. Jeder Mensch reagiert etwas anders darauf und es ist durchaus möglich, dass einige Konsument*innen nur positive Erfahrungen machen.
  • Versuche, Cannabis nur achtsam und bewusst zu nutzen. Am besten an Tagen, an denen du dich stabil und gut fühlst. Kiffe nicht nebenbei, nur weil du gerade angespannt bist. Und greif nicht automatisch zum Joint, nur weil es ein schöner Abend ist. So trainierst du dir an, dass zu guten Zeiten ein Rausch gehört. Dem ist nicht so.

Verworrene Studienlage: Macht Cannabis doch glücklich, erfolgreich und sexuell aktiv?

»Es gibt Hinweise, es scheint so, möglicherweise.« Dieser Artikel trieft nur so von Eventualitäten. Aber so ist das in der Wissenschaftskommunikation: Die Welt ist zu komplex für einfache Antworten, auch wenn sich alle Menschen und Medien nach diesen sehnen.

Gerade weil Rauschmittel ja den Zweck erfüllen, dass sich die Konsument*innen beim Konsum besser fühlen, wirst du für jede Aussage in diesem Text auch eine Studie mit anderem Ergebnis finden. Oft sind diese Arbeiten methodisch aber schwächer. Lass 20 Menschen sich die Birne wegkesseln und frag sie dann, wie es ihnen geht und 19 werden sagen: Super, mehr bitte. Das macht neutrale Ergebnisse schwierig. 

Objekt zahlreicher Forschung und noch immer nicht ganz verstanden

Und: Menschen, die kein Problem mit Drogen haben, könnte man unterstellen, etwas hemmungsloser und unangepasster zu leben. Was dazu führt, dass Studien an Cannabis-Konsument*innen oft ergeben, dass sie mehr Sex haben, kreativer und deswegen sogar erfolgreicher sind. Das begründet sich wohl eher nicht mit dem Einsatz von Rauschmitteln, sondern ihren Charaktereigenschaften, die wiederum den Konsum von Marihuana und Co. wahrscheinlicher machen24.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auch große Metaanalysen zeigen, dass die Wirkung von Cannabis auf die Psyche als tendenziell negativ zu betrachten ist28. Dass potentere Sorten mit höherem THC-Gehalt Marktanteile erobern, ist diesbezüglich keine gute Entwicklung29. Besonders Jugendlichen, Menschen mit Herzerkrankungen und Menschen mit psychischen Vorbelastungen kann man dann doch nur raten: Quit the shit.


1) The Origins of Inebriation: Archaeological Evidence of the Consumption of Fermented Beverages and Drugs in Prehistoric Eurasia; Guerra-Doce (2014)
2) The Effects of Cannabis on Your Hormones; Hauck (2019)
3) Down and High: Reflections Regarding Depression and Cannabis; Langlois et al. (2021)
4) Dose-related effects of delta-9-THC on emotional responses to acute psychosocial stress; Childs et al. (2017)
5) A naturalistic examination of the perceived effects of cannabis on negative affect; Cuttler et al. (2018)
6) Marijuana and depression: What’s the link?; Hall-Flavin (2018)
7) A Comprehensive Examination of the Links between Cannabis Use and Motivation; Petrucci et al. (2020)
8) Developmental sensitivity to cannabis use patterns and risk for major depressive disorder in mid-life: findings from 40 years of follow-up; Schoeler et al. (2018)
9) Prospective associations between cannabis use and depressive symptoms across adolescence and early adulthood; Lydiard et al. (2023)
10) Reductions in cannabis use are associated with mood improvement in female emerging adults; Moitra et al. (2016)
11) Multiple Mechanistically Distinct Modes of Endocannabinoid Mobilization at Central Amygdala Glutamatergic Synapses; Ramikie et al. (2014)
12) Medicinal Cannabis for the Treatment of Anxiety Disorders: a Narrative Review; Stack et al. (2022)
13) Cannabis and Anxiety: A Critical Review; Beletsky et al. (2024)
14) Development of an anxiety disorder following an emergency department visit due to cannabis use; Myran et al. (2024)
15) Cannabis use and risk of psychotic or affective mental health outcomes: a systematic review; Moore et al. (2007)
16) Association of cannabis potency with mental ill health and addiction: a systematic review; Petrilli (2022)
17) A critical review of the antipsychotic effects of cannabidiol: 30 years of a translational investigation; Zuardi et al. (2012)
18) Cannabis, Cannabinoids, and Sleep: a Review of the Literature; Babson et al. (2017)
19) Sleep abnormalities associated with alcohol, cannabis, cocaine, and opiate use: a comprehensive review; Angarita et al. (2016)
20) Study of the association between cannabis use and sleep disturbances in a large sample of University students; Coelho et al. (2023)
21) Sleep as a Mediator Between Cannabis Use and Psychosis Vulnerability: A Longitudinal Cohort Study; Ouellet et al. (2013)
22) The Cannabis sativa Versus Cannabis indica Debate; Ethan Russo (2016)
23) Cannabis: Potential und Risiken; Hoch, Schneider (2018)
24) Cannabis: Kiffen geht ans Herz; Fux (2023) 
25) Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series; Shannon et al. (2019)
26) Cannabidiol is a negative allosteric modulator of the cannabinoid CB1 receptor; Laprairie et al. (2015)
27) Regular marijuana use linked to more sex; Eisenberg (2017)
28) Cannabis and Mental Illness: A Review; Lowe et al. (2019)
29) Changes in delta‐9‐tetrahydrocannabinol (THC) and cannabidiol (CBD) concentrations in cannabis over time: systematic review and meta‐analysis; Freeman et al. (2020)

Echte Texte von echten Menschen: Bei diesem Artikel kam keine künstliche Intelligenz für die Erstellung von Texten und die Recherche von Inhalten zum Einsatz.

Kategorien Mentale Gesundheit Psychologie

über

Jan Lenarz ist Gründer und Geschäftsführer von Ein guter Plan. Der mehrfache SPIEGEL-Bestsellerautor engagiert sich politisch für mentale Gesundheit und schreibt über Achtsamkeit, Depression und Burnout. Er engagiert sich ehrenamtlich als Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder. Bei den Einsätzen im Berliner Stadtgebiet wird seine hart antrainierte Gelassenheit regelmäßig auf die Probe gestellt. Website Instagram

12 comments on »Cannabis und mentale Gesundheit: Kiffen schlecht für Psyche?«

  1. Danke für diesen tollen Artikel. Ich finde ihn gut rechcherchiert. Ich habe ihn aufmerksam gelesen und werde diesen teilen. Der Artikel ist so wichtig

  2. Hallo, danke für den Artikel mit detaillierten Referenzen. Vermisse jedoch die Referenz zu der Aussage:“ ….Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (»Quit the shit!«). “Wo verwendet die BzfGA diese Sprache?

  3. Bernd steiner

    Hallo Jan,
    Vielen Dank für den Artikel und „wie“ Du ihn verfasst hast.
    Bin 59 und hatte zum Glück mit „Drogen“ nur wenig am Hut.
    Außer eine zeitlang mit Alkohol, was manchmal sicher auch grenzwertig war, mir aber zu der Zeit am Wochenende eine „Auszeit“ gegeben hat.
    Klasse finde ich deine Art zu schreiben. Kein verurteilen und dennoch kluge Worte.
    Man spürt, dass Du nicht auf Umsatz aus bist, sondern informieren.
    Genau das brauchen wir mehr in der heutigen Medienmwelt.
    Jeder kann/muss am Ende für sich selbst entscheiden, wie weit er geht.
    Vielen Dank dafür.
    Bewegt euch gut und seid dankbar.
    Life is so Short 🙂
    LG
    Bernd

  4. Vielen Dank für diesen, wie ich finde, sehr gut geschrieben und recherchierten Artikel!!

  5. Janine J.

    Hey Jan,
    vielen Dank für diesen Artikel.
    Die Gemüter kochen bei dem Thema oft hoch und ich mag die Art, wie Du Deine Worte wählst – sie strahlen Ruhe und Besonnenheit aus.
    Es ist nirgendwo ein Zeigefinger, sondern einfach ein Beschreiben und Abwägen.
    Wie ich finde, genau die richtige Art und Weise ein Thema zu behandeln.

    Danke dafür.

  6. Super Artikel. Ich finde die Gesundheitsschäden Durch Rauchen (Cannabis wird ja oft mit Tabak konsumiert) werden aber zu wenig beschrieben. Die Lebensqualität wird durch Krankheiten wie COPD doch erheblich eingeschränkt und man leidet wenn man Pech hat Jahrelang

  7. Gibt es irgendwelche verlässlichen Daten zu passivem Konsum? Und hier vielleicht auch zu Kindern? Klar, schon alleine der Rauch des ggf. beigemischten Tabaks ist nicht gerade gesund, aber gibt es was Spezifischeres?

    Danke für die ausführlichen Erläuterungen!

  8. Ellen Scholz

    Moin Jan, ich habe Deinen Artikel sehr interessiert gelesen, Danke für Deine klare und verständliche Sprache! Ich selber(61)habe lediglich 2x konsumiert.. einmal geraucht , einmal gegessen.. da ich nicht rauche war der Genuß und die Wirkung viel zu doll und der pancake war halt ohne mein Wissen ein „ganjapancake“ ( in Thailand vor 42Jahren☺️)entsprechend war die Wirkung 🦖🦕🦞…. Never ever again….liegt alles lange zurück.
    Mit meinem Sohn(30) habe ich sehr viel miterlebt ….
    Nebenwirkungen jeder Art, Entwicklungsverzögerungen,Panikattacken, Ängste, Aggressionen, Wutanfälle . Ich war oft in großer Sorge.
    Heute habe ich, nach viel eigener“Arbeit“ an mir, einen guten Umgang mit ihm und den Themen…
    Heute zeigt sich, was der tägliche Konsum (seit seinem 15 Lebensjahr) für „Schäden“, besonders auf psychischer Ebene, hinterlassen hat.
    Seine hohe Sensibilität, seine Kreativität, seine psychische Resillienz ,sein Selbstwert, überhaupt seine Sicht auf sich haben sehr gelitten.
    Er ist sehr bewusst im Konsum, aber wie ich denke abhängig und in seinem Leben an einem Punkt, wo er für sich erkannt hat, ich will etwas ändern“…… für mich , als Mutter , genau der Moment, auf den ich für ihn immer gehofft habe🙏🏽
    Sein „neuer“Weg wird nicht einfach, aber er hat die Chance neue Strategien kennenzulernen und zuzulassen( Kiffen gibt ihm das Gefühl ,nicht fühlen zu müssen..wenn Trauer, Schmerz,Angst…sich melden)
    Ich werde ihn fragen, ob er Deinen Artikel lesen möchte…ich denke er weiß um all die Inhalte, anders ist halt: Deine Art auf dieses Thema zu schauen und keine Behauptungen aufzustellen, sondern in alle Richtungen zu forschen…
    Ich kann für mich sehr viel besser das Thema durch Deinen Artikel in seiner Gänze erfassen!
    Einfach nur :DANKE
    Lieben Gruß,
    Ellen

  9. Hallo ihr Lieben, danke für den Versuch zu Differenzieren! Herausfordernd. Ich werde jedenfalls diesen Artikel ausdrucken und zu meinen Unterlagen legen.
    Super viele Quellen für weitere Betrachtungen zum Schluss, so wertvoll! Ich habe im Jugendalter es ausprobiert und wieder sein gelassen. Und vor 1,5 Jahren aus schmerztherapeutischem Hintergrund wieder angefangen und verschiedene Sorten ausprobiert, um mich unterstützen zu können, wenn Massagesessel, Heizmatte und Atemübungen leider nicht ausreichen. Von daher sind eure Tipps schon intuitiv umgesetzt worden von mir und es geht mir gut 🙂

  10. Ulrike Roderwald

    Großartiger Artikel, der mir hilft, in Gesprächen mit Menschen, die Beratung suchen, klar zu kommunizieren, danke sehr!

  11. Super hilfreich, danke!

    Da ich über den Newsletter hierher gekommen bin: die neuen Büro-Räumlichkeiten sehen klasse aus!

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